„Mein Dietmar! Mein lieber, lieber Dietmar!“ Die Geliebte (Jana Klinke) des verblichenen Herbergsvaters Dietmar Dreggsagg (mit viermal weichem G) trauert lautstark und kann es nicht fassen: Ihr Dietmar liegt tot auf dem Tisch des Speisesaals der heruntergekommenen Jugendherberge „Freizeitglück“, die kurzerhand zum improvisierten Schauplatz der Pathologie wird. Und damit beginnt die Suche nach dem Mörder oder der Mörderin des Herbergsvaters (Fiete Drinnenberg). War es die Ehefrau oder die Geliebte oder der Hausmeister oder….? Oder war es doch nur ein Unfall mit Todesfolge, wie die zum Tatort mitgenommene Polizeisekretärin (Helena Gnoth) befürchtet, die so sehr auf einen spektakulären Mordfall hofft, der etwas Abwechslung in ihren öden Job bringt.
Aber nun mal der Reihe nach: In der Jugendherberge ist der Aufenthalt zwar nicht angenehm für die jungen Gäste, aber nach einem Toten und dem Erscheinen der Kriminalpolizei wird es wenigstens eine richtig spannende Klassenfahrt mitten im Wald. Die Kinder (Friederika Neth, Mirja Meier, Elisabetha Hannah Schulmeister, Julius Mennecke) werden nämlich zu wichtigen Zeugen.
In all dem Durcheinander und der Aufregung versucht die besonnene Kommissarin (Kayleigh Bohnes) sich einen Überblick zu verschaffen. Welche Rolle spielt der gelassen im Hintergrund agierende, das Schauspiel betrachtende Hausmeister (Constantin Ritter)? Hat die Ehefrau (Nalan Birecik) ein Motiv, ihren Ehemann loszuwerden? Schließlich braucht sie dringend Geld für die Verwirklichung ihrer Zukunftspläne ohne ihren ungeliebten Ehemann, der ihre Million verschleudert zu haben scheint.
Was der Kommissarin verborgen bleibt, versucht Reporterin Sandy Sattler von der „Morgenzeitung“ (Greta Drinnenberg) zu recherchieren. Und auch die Spurensicherung (Karolin Dienstel, Max Siebert) hat alle Hände voll zu tun, gemeinsam mit der hysterisch-hypochondrischen Pathologin (Inga Münch) das Geschehen zu rekonstruieren. Dazwischen sorgen die widersprüchlichen Zeugenaussagen von Mimi (Lale Weber), die konsequent von ihrer Freundin ihrer (Lille Drinnenberg) verteidigt wird, für Verwirrung. Ebenfalls ratlos dazwischen steht die Rucksacktouristin (Nina Bendig). Bis zum letzten Moment bleibt rätselhaft, was geschehen ist, und erst ganz am Ende bewahrheitet sich der Spruch: Der Mörder ist immer der Gärtner bzw. GErtner!
Auch in diesem Jahr brachte die Theater-AG unter der Leitung von Christiane Söhne wieder ein Theaterstück zur Aufführung und begeisterte sowohl die jungen als auch die älteren Zuschauerinnen und Zuschauer mit einem starken Auftritt!
Vom jüngsten Schauspieler Julius, der noch die Grundschule besucht, bis hin zur dienstältesten Darstellerin Inga Münch, die nach 5 Jahren Theater-AG unsere Schule Richtung ASS verlassen wird, überzeugten alle in ihren Rollen, die ihnen wie auf den Leib geschrieben schienen. Hinreißend Jana Klinke mit ihrem Klageheul, wütend bekämpft von der souveränen Nalan Birecik als Ehefrau. Erfolgsorientiert und ehrgeizig, spielstark wie gewohnt, die rasende Reporterin Greta auf ihrem steilen Aufstieg zur Starjournalistin. Erfrischend unbekümmert und lebhaft die Bühne stürmend, die Kinder Mirja, Hannah, Friederika und Julius. Im Hintergrund, amüsiert ironisch die Fäden ziehend, war die professionelle Sekretärin Helena zu bewundern. Dass Constantin die erste Theaterrolle seines Lebens spielte, kann man kaum glauben, so natürlich und authentisch wie er den Hausmeister Gertner verkörperte. Gleiches gilt für die Drinnenberg-Geschwister, Lille und Fiete, die ebenfalls ihr Debüt in der diesjährigen Aufführung gaben. Und was wäre die Theater- AG ohne die fleißigen und umtriebigen Spurensicherer Karolin und Max, die immer die Ruhe bewahrende, besonnen und sorgfältig vorbereitete Kayleigh und ohne Lale, die problemlos jede Rolle übernehmen und überzeugend ausfüllen kann? Sehr gefreut haben sich alle auch über den Neuzugang der letzten Wochen, Nina Bendig.
Die Theater-AG der GHS freut sich auf ein neues Stück im kommenden Schuljahr und hofft auf ein ebenso interessiertes und tolles Publikum wie in diesem Jahr!